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JD Vance auf der MSC

Hallo in die Runde. Mein erster Post hier.

Und pünktlich zum Start dieses Forums hält der neue US Vizepräsident eine flammende Rede auf die Demokratie und für die freie Meinungsäußerung!

Wenn das kein Zeichen ist! 😉

https://x.com/Alice_Weidel/status/1890410206967812292

Viele Grüße

Content-ID: 78

Url: https://benutzer.de/forum/jd-vance-auf-der-msc-78.html

Ausgedruckt am: 14.03.2025 um 16:03 Uhr

Klartext
Klartext 14.02.2025 aktualisiert um 20:36:57 Uhr
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Hi,

das ist aus meiner Sicht eine einseitige flammende Rede. JD Vance pocht auf den politischen Willen der Wähler, vergisst aber, dass diese Wähler auch von einer kleinen Gruppe bewusst in die Irre geführt oder manipuliert werden können.

Der Brexit ist eigentlich ein miserabeles Beispiel von ihm. Der Schutz vor Migration ist dort krachend gescheitert, die Grenzen sind nicht kontrollierbar (ohne EU) und aktuell kommen immer mehr Migranten nach UK, weil sie eben keine Angst mehr haben müssen, innerhalb der EU abgeschoben zu werden. Das Land liegt am Boden. Der ganze Brexit ist sowohl politisch als auch wirtschaftlich nach hinten losgegangen. Mehr als 70% der britischen Bürger würden heute gerne wieder in die EU zurückkehren. Sogar die Windräder, die die Vorgängerregierung mit großem Tamtam abbauen wollte (kommt mir bekannt vor), sind heute wieder erlaubt und werden sogar gefördert. Und das alles nur, weil eine kleine Gruppe das Brexit-Votum nachweislich mit Lügen und Fehlinformationen gefüttert hat (fuck Borris).

Die meisten Menschen, die an einem Volksentscheid teilnehmen, können die politischen Konsequenzen nicht verstehen und lassen sich sehr leicht manipulieren. Ist das diese Wählerschaft, der man laut JD Vance die Zukunft anvertrauen sollte? Ich habe da meinen Zweifel.

Generell bin ich nicht gegen die Migration z.B. von Kriminellen usw. Aber ich glaube, die Gesetze sind schon da. Sie werden nur nicht konsequent durchgesetzt. Ob es dafür aber eine Partei wie die AFD braucht, deren Gedankengut aus der alten Nazizeit stammt, glaube ich kaum.

Ich respektiere auch die Meinung der AFD-Wähler, aber nicht die der Parteiführung. Dass Alice Weidel die Rede von JD Vance gut findet, ist natürlich vorprogrammiert. Aber die AFD ist keine Lösung für unsere Zukunft. Die Grenzen innerhalb Europas lückenlos zu sichern, wie es im Wahlprogramm steht, verstößt gegen europäisches Recht und ist zudem unrealistisch. Oder die Streichung von Förderprogrammen für den Klimaschutz. Das ist einfach zu radikal. Etwas weniger wäre hier besser. Lustig ist übrigens der Punkt 10 im Wahlprogramm der AFD, wo zur Verteidigung der Meinungsfreiheit aufgerufen wird. Schon mal versucht, mit einem AFDler auf einer Demo zu reden? Keine Chance, die sind immer total aggressiv und unfreundlich.

Ein weiterer Kritikpunkt an JD Vance wäre seine Fixierung auf Religion. Diese ist viel zu stark in die Rede eingeflossen. Auch hier wäre weniger mehr gewesen.

Mein Fazit: Für mich war das keine flammende Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz, eher ein sehr arroganter und viel zu religiöser Typ aus den USA, der uns was von Freiheit, freien Wahlen und Demokratie erzählen will, während in seinem Land Menschen (Migranten) verfolgt und in Lager gesteckt werden (hatten wir auch schon). Fehlt nur noch die Verteilung von Armbinden. Daher: Nein Danke.

Aber hey, meine Meinung dazu muss ja laut JD Vance auch respektiert werden. Ich bin gespannt.
1003
1003 15.02.2025 um 07:56:05 Uhr
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Es scheint der Beginn einer Zeitenwende zu sein.
Wenn man sich die Rede genau anhört erkennt man, dass verdrehte Fakten angeführt werden. Interessanterweise (oder eigentlich nicht, man erwartet das ja von der jetzigen US-Regierung) sind das alles Punkte, die so in den USA quasi Normalität sind. Es wird gefordert, dass nachweislich einwandfreie Wahlen annulliert werden, da sie vermeintlich manipuliert wurden. Sociale Medien werden zensiert, bzw. verboten. Friedliche Protestanten werden festgenommen. Verdächtige werden ohne Gerichtsverhandlung jahrelang inhaftiert und Folter ausgesetzt.
In Europa und anderen demokratischen Staaten findet sowas nicht statt. Dennoch wird das von seiten der Trump-Administration vorgeworfen.

Im Grunde war es eine Drohung und eine Ankündigung für die NATO-Mitglieder. Entweder, die NATO-Mitglieder handeln so, wie es sich die Trump-Administration vorstellt, oder sie wird die NATO-Mitglieder nicht vertragsgemäß unterstützen.
Da stellt sich jetzt die Frage, wieso man die USA noch in der NATO braucht?
Gleichzeitig forderte just an diesem Tag der Rede, Militärausgaben der Mitglieder von 5 % des BIP. (Funfact: in 2023 gab die USA 3,4 % aus). Gleichzeitig will Trump aber auch die Militärausgaben halbieren.

Unterdessen gewinnt ein Milliardär immer mehr Einfluss über US-amerikanische Einrichtungen und veröffentlicht geheime Daten auf einer Homepage, die nicht auf Regierungsserver gehosted wird. Das Backend befindet sich auf Vultr. Was mit Julian Assange passiert ist hat man noch im Gedächtnis.

Es bleibt spannend, ob die USA auf dem Weg zur Oligarchie noch irgendwo anders hin abbiegt. Die Einflussnahme der jetzigen Machthaber wird mit Sicherheit nicht 2029 enden.
Buchfee
Buchfee 15.02.2025 um 15:57:23 Uhr
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Gute Antwort von Pistorius and JD Vance


und hier direkt auf der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC )

Visucius
Visucius 17.02.2025 aktualisiert um 19:31:14 Uhr
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Klartext
Klartext 17.02.2025 aktualisiert um 21:33:28 Uhr
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Hi,

insgesamt sind die Aussagen des Psychologen nicht schlecht. Er macht aus meiner Sicht nur zwei schwere Fehler: Er sagt am Anfang, dass die Amerikaner a) beinhart und ganz klar recherchiert haben und b) dass es keine inhaltliche Kritik auf seine Ansprache gab. Darauf baut er seine Analyse auf und das stimmt natürlich nicht. Das ist für einen Psychologen ziemlich naiv.

Wenn man sich so anschaut, wen Trump oder Musk für deutsche Themen zu Rate ziehen, kann man sicher nicht von gut recherchiert sprechen.

Er geht auch davon aus, dass die meisten Politiker einfach nur empört waren, dass da jemand die "vermeintliche Wahrheit" ausspricht. Ich habe viel inhaltliche Kritik gelesen. Wo sind diese Stimmen in seiner Analyse.

Ich persönlich war auch überrascht, wie nett und locker JD Vance das rübergebracht hat. Es war nicht direkt beleidigend, aber doch frech, andere sagen arrogant. Vor allem weil die Amerikaner das im eigenen Land nicht wirklich besser machen.

Wenn man nur ein wenig recherchiert, stellt man fest, dass das, was Vance sagt, einfach nicht der Realität entspricht und sehr populistisch ist. Es ist seine "eigene" Sicht auf die Welt.

Siehe dazu auch Einordnung der Rede von JD Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz.
1003
1003 18.02.2025 um 08:14:22 Uhr
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Jaja, der Bonelli vom RPP. Ein "Institut", das auf seine eigenen Gründer verweist, um zu deuteln, dass sie keine Schwurbler sind.
Visucius
Visucius 18.02.2025 um 08:28:15 Uhr
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„Töte nicht den Boten“ (Sophokles)